CD-Tipp

RIZON – Prime Time


Lauschangriff – KW 11/22

RIZON – Prime Time

(Pure Steel Records/ VÖ: 11.03.2022)

Und schon wieder verschlägt es mich für einen weiteren ‚Lauschangriff‘ in die Schweiz. Genauer gesagt nach Dübendorf in den Kanton Zürich, die Heimat von RIZON. Sechs Jahre nach „Power Plant“ kommen die Melodic Power Rocker dieser Tage endlich mit ihrem 5ten Studioalbum „Prime Time“ aus dem Knick.

Bereits mit besagtem Vorgänger hat das Septett um das Sänger-Duo Matt Götz und Rahel Fischer, die mittlerweile nicht mehr zum Lineup gehört, einen äußerst guten Eindruck bei mir hinterlassen. In der Zwischenzeit hat man in Anastasia Panagiotou eine neue ausdrucksstarke Sängerin gefunden, die nicht nur den sanften und melodischen Gegenpart zur powergeladenen Stimme von Matt bildet, sondern förmlich mit dieser zu verschmelzen scheint. Angefangen vom wuchtig-melodischen Opener „Truth Or Consequence“, das mit einem naiv-verspielten 50ies-Intro beginnt, über das bedrohlich-drückende „Torn“, das u. a. mit klangvollen Growls besticht, an denen sogar der absolute Melodic-Freak Gefallen finden wird, bis hin zur wunderschönen Acoustic-Ballade „Time Till Kingdom Come“, die mich immer wieder an das großartige Debüt der Österreicher AMUN RE („Magic Kingdom“/ 2001) erinnert, gelingt es der Band den Zuhörer über weite Strecken komplett für sich zu vereinnahmen. Selbiges trifft auch auf das wütend-rotzige „Fuckin‘ Rock It“, das stellenweise majestätisch rüberkommt, oder auf das vehement stampfende „Save My Soul“, das durch die raffiniert eingesetzten Synths eine ganz besondere Magie ausstrahlt, ohne jeden Zweifel zu. Als weitere Anspieltipps sollen an dieser Stelle noch das bretternd Wave-lastige „Love Your Life“ oder das erhaben-qurilige „High Noon“ unbedingt genannt werden. In „Heaven’s Gate“ findet ein verdammt gutes Album letztendlich seinen mehr als würdigen Abschluss.

Kurzum: Mit „Prime Time“ haben RIZON ihr bis dato bestes Album geschaffen, ohne dabei als RIZON – Prime Time irgendein x-beliebiges Plagiat von AVATASIA oder DANAZTY durchzugehen. Nein, ganz im Gegenteil, die Schweizer haben über all die Jahre ihren ganz eigenen Sound kreiert, mit dem sie trotz aller Härte und Power eine unglaublich atmosphärische und positive Energie verbreiten. Was nicht zuletzt daran liegen dürfte, dass sich erneut Jacob Hansen (VOLBEAT, ARCH ENEMY, PRETTY MAIDS) für die Produktion des Albums verantwortlich zeichnet.


Bewertung: 5 Chicks = Anwärter zu den Top Alben des Jahres!