CD-Tipp

FELSKINN – Enter The Light


Lauschangriff – KW 09/22

FELSKINN – Enter The Light

(Rock Of Angels Records/ VÖ: 25.02.2022)

Ich muss gestehen, dass ich FELSKINN nach ihrem äußerst ansprechenden und selbstbetitelten Debüt (2006) irgendwie komplett aus den Augen verloren habe. Erst im Frühjahr 2018 tauchten die Mannen um Sänger und Bandleader Andy Portmann urplötzlich wieder auf meinem Radar auf. Dieser Tage veröffentlichen die Schweizer mit „Enter The Light“ – vorausgesetzt man rechnet die DOWNLOAD-Scheibe „Eleven Stages“ (2014) mit ein – ihr mittlerweile fünftes Studioalbum.

Soviel schon mal vorweg: Mit „Enter The Light“ hat das Quintett über 12 abwechslungsreiche und packende Songs ein endlosgeiles Brett eingenagelt, das von A bis Z richtig Laune macht. Mit dem Opener „Dark In Your Eyes“, der ersten Videosingle, konnte die Band ja bereits im Vorfeld ein mächtiges Ausrufezeichen setzen, das unweigerlich Lust auf mehr macht. Dieses Begehren wird mit dem treibend-hymnischen „Send The Angels Down“ und dem Titeltrack, der mit einer ausgewogenen Mischung aus Düsterness und Hoffnung anstachelnd-fett ums Eck stapft, ins nahezu Unermessliche gereizt. Während man bei „Your Life Is My“ lässig mit der Mystik eines ALICE COOPERs und der beharrlichen Rotzigkeit von MEGADETH ausgefuchst jongliert, geht man mit der Power-Ballade „World Will End“ zum einzigen Mal auf der Scheibe etwas bedächtig vom Gas, ohne aber nur auch eine Spur von Begeisterung und Durchsetzungsvermögen einzubüßen. Das folgende „Driven“ knallt bedingungslos-melodisch aus den Boxen und „The Saviour Was Born“ könnte man sich auch gut und gerne auf einer Scheibe von GAMMA RAY vorstellen. Trotzig stampfend präsentiert sich die Combo mit „Life Beyond The Line“, wohingegen die Midtempo-Nummer „Lonely Heart“ schon fast erhaben durch die energiegeladene Szenerie ‚marschiert‘. Dann wären da noch Songs wie „The Final Reason“, das den geneigten Zuhörer mit seiner unbegreiflichen Leichtigkeit auf Anhieb restlos für sich vereinnahmt, oder das kompromisslos hymnisch-drückende „Where“, für das ein Dave Mustaine sicherlich ohne Weiteres barfuß über glühende Kohlen laufen würde. Und als wäre das alles noch nicht genug, legen FELSKINN mit „SixFiveFour“ noch einen stimmungsaufpeitschenden Party-Kracher, der sich in Windeseile als Mitsing-Favorit der Fans im Live-Set der Band etablieren dürfte, zum Abschluss oben drauf.

Fazit: Mit „Enter The Light“ haben Sänger Andy Portmann & Co. ein echtes Killeralbum fabriziert, in dem sich die perfekte Symbiose aus geballter Power, spannungsgeladener Harmonien und packender Melodien widerspiegelt. Hier stimmt einfach alles: Angefangen beim abwechslungsreichen Songwriting, über die punktgenaue musikalische Umsetzung bis hin zur endlos drückenden Produktion, für die sich Leadgitarrist Martin Rauber verantwortlich zeichnet. Auch in Sachen Mix & Mastering hat man nichts den Zufall überlassen, sondern sich – wie auch schon beim Vorgänger „Mind Over Matter“ – der findigen Künste und Ohren von Jacob Hansen (VOLBEAT, ARCH ENEMY, PRETTY MAIDS) bedient.


Bewertung: 6 Chicks = Höchstnote, wir knien vor Ehrfurcht nieder!!!